Garten

Dein Garten gestalten - der Anfang

Dein Garten gestalten - der Anfang

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Ihr habt ein Haus mit Garten gekauft, einen Schrebergarten gepachtet oder seid einfach an ein Stück Land gekommen, das nun gestaltet werden will. Frohen Mutes und voller Tatendrang steht ihr auf Eurem Grundstück, blickt Euch um und habt keine Ahnung wo und mit was ihr anfangen sollt?

Bei aller gebotenen Verzweiflung solltet ihr jetzt nicht überhastet zum Spaten oder zur Familienpackung Rasen-Saatgut greifen. Lasst bitte auch den 6er Pack Thuja-Pflanzen im Gartencenter stehen. Mit ein bisschen Glück gehen sie dort ein, bevor sie an einer unschuldigen Gartengrenze zu einer der gefürchteten Thuja-Hecken heranwachsen.

Liebe Gartenneulinge, ihr müsst jetzt unbedingt die Nerven bewahren. Ihr seid nicht allein. Ich begleite Euch auf dem aufregenden Weg zu einem naturnahen und insektenfreundlich gestalteten Garten.
Sommerlich gekleidete Frau riecht an Blumen

Erster Schritt:  Bestandsaufnahme

Welche Pflanzen sind bereits vorhanden?

Aber es lohnt sich, gerade bei eingewachsenen Gärten, erst einmal zu schauen was zu welcher Jahreszeit aus der Erde kommt. Vielleicht könnt ihr das auch im Gespräch und mit Hilfe von Bildern mit dem Vorbesitzer abklären. Dann müsst ihr nicht ein ganzes Jahr warten, um herauszufinden, welche Pflanzen sich schon in Eurem Garten befinden.

Wäre doch schade, wenn ihr beim Umgraben schöne Stauden zerstört, die gerade die Blätter eingezogen haben oder Rasen über im Sommer nicht sichtbare Frühlingsblüher sät.

Macht Euch eine Liste mit den vorhandenen Pflanzen, dann könnt ihr später leichter entscheiden was bleiben darf und was umgepflanzt oder verschenkt werden soll. Kurze Notizen zu Wuchshöhe und Blüte (Farbe und Zeitpunkt) sind auch extrem hilfreich für die weitere Planung.

Am anschaulichsten wird es, wenn ihr ein Foto der Pflanze macht, dieses im Netz sucht und dann mit ein paar zusätzlichen Infos verseht. Ich pinne das dann einfach auf ein (geheimes) Board bei Pinterest. Dort finde ich es gut wieder und habe alles beisammen.

Noch ein Tipp: erstellt eine maßstabsgerechte Gartenskizze und zeichnet den Bestand dort ein. Ich lege später ein Transparent über die Skizze und zeichne dort alles ein, was sich verändern und neu dazu kommen soll. Das hilft ungemein bei der weiteren Gartengestaltung.

So sah übrigens meine erste Gartenskizze aus:
Sommerlich gekleidete Frau riecht an Blumen
Eine Wunschliste anlegen Nach der Bestandsaufnahme ist vor dem Wunschkonzert. Wenn ihr wisst, was Ihr habt, könnt ihr im nächsten Schritt überlegen, was ihr wollt. Wie sieht Euer ganz persönlicher Gartentraum aus? Wollt ihr ein Blumenmeer? Oder lieber möglichst viel Gemüse ernten? Legt ihr Wert auf einen Grillplatz? Wie soll Euer Sitzplatz aussehen? Braucht ihr eine Spielecke für Kinder? Platz für eine Laube? Habt ihr Haustiere? Wie viel Zeit werdet ihr im Garten verbringen? Mit was wollt ihr Euch währenddessen beschäftigen? Wie viel Zeit wollt ihr mit Gartenarbeit verbringen? Notiert Euch Lieblingsfarben, Lieblingsblumen, Lieblingsobst und Lieblingsgemüse. Es macht wirklich keinen Sinn etwas zu pflanzen oder anzubauen was man nicht mag. Je mehr Euch einfällt, je genauer Ihr Euren Traumgarten beschreiben könnt, desto besser. Bei der Gartengestaltung sind die ersten Überlegungen die Wichtigsten. Nehmt Euch die Zeit, die ihr braucht. Lasst alle Familienmitglieder zu Wort kommen. Sammelt unvoreingenommen alle Ideen. Aussortieren könnt ihr später immer noch. Ich lasse mich bei der Planung gerne von Gartenmagazinen, Saatgutkatalogen und Büchern inspirieren.

Wie geht es jetzt weiter?

Im nächsten Schritt müsst ihr Eure Wunschliste auf Umsetzbarkeit prüfen. Wenn ihr keinen wirklich riesigen Garten habt, müssen ein paar Wünsche wahrscheinlich aus Platzmangel gestrichen werden. Für andere Wünsche reicht Euer
Mann steht im Garten und schreibt in ein Notizbuch
Budget möglicherweise nicht aus. Oder ihr bekommt zeitlich einfach nicht alles auf einmal hin. Natürlich spielen auch noch solche Sachen wie Lichtverhältnisse und Bodenbeschaffenheit eine Rolle, aber darauf gehe ich in einem späteren Artikel genauer ein. Ich jedenfalls habe meist deutlich mehr Wünsche und Ideen als Platz, Zeit und Geld. Mir hilft es, meine Wünsche in eine Rangfolge zu bringen. Was ist mir am wichtigsten? Als wir damals den Schrebergarten übernommen haben, habe ich als allererstes einen gemütlichen Sitzplatz und eine Aufhängemöglichkeit für die Hängematte geschaffen. Es war klar, dass wir viel Zeit im Garten verbringen würden. Meine Pläne waren groß und mit viel Arbeit verbunden. Deshalb war es mir besonders wichtig, dass es einen Platz zum Ausruhen, Pause machen und Kraft tanken gibt. Also Wünsche in eine Reihenfolge bringen und mit dem wichtigsten Wunsch beginnen. Nehmt vorher Eure Gartenskizze zur Hand, legt ein Transparent darüber und probiert dort verschiedene Varianten aus. Wenn ihr gerne bastelt, könnt ihr auch die Hauptelemente zeichnen (Kreise und Rechtecke mit Beschriftung genügen) und ausschneiden und dann auf der Skizze hin und her schieben. Man vertut sich schnell mit dem verfügbaren Platz. Die theoretische Gartenplanung ist eine wunderbare Winterbeschäftigung. Draußen ist es kalt und bis zum Frühling habt ihr alle Zeit der Welt um alle denkbaren Varianten durchzuprobieren.

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